"Die Optimierer" (Theresa Hannig)

Jeder an seinem Platz



Was bedeutet diese Wertung?

Klappentext


Im Jahr 2052 hat sich die Bundesrepublik Europa vom Rest der Welt abgeschottet. Hochentwickelte Roboter sorgen für Wohlstand und Sicherheit in der sogenannten Optimalwohlökonomie. Hier werden alle Bürger von der Agentur für Lebensberatung rund um die Uhr überwacht, um für jeden Einzelnen den perfekten Platz in der Gesellschaft zu finden.

Samson Freitag ist Lebensberater im Staatsdienst und ein glühender Verfechter des Systems. Doch als er kurz vor seiner Beförderung beschuldigt wird, eine falsche Beratung erteilt zu haben, gerät er in einen Abwärtsstrudel, dem er nicht mehr entkommen kann. Das System legt alles daran, ihn zu optimieren ... ob er will oder nicht.

Dieser außergewöhnliche Roman hat bereits zwei wichtige Preise abgeräumt, unter anderem den Seraph-Preis für das beste Debüt 2018 (Phantastik Preis). Ich würde ihn zwar gar nicht so sehr in den Bereich der Phantastik einordnen, eher in das Genre der Utopie/ Dystopie, finde aber dennoch, dass er dort gut aufgehoben ist und den Preis auch wirklich verdient hat. An der Lesung konnte ich selbst aus gesundheitlichen Gründen leider nicht teilnehmen, aber das Buch wurde mir dennoch signiert mitgebracht. Und dann habe ich es regelrecht verschlungen. Aber nun kommen wir wirklich mal zum Punkt.

"Die Optimierer" beschreibt eine Zukunft, in der alles bis auf's kleinste Detail durchoptimiert ist. Das Leben aller Menschen in Europa ist lückenlos überwacht. Unser Protagonist Samson ist ein Bilderbuch-Beamter, penibel und ein Korinthenkacker. Seine Lieblingsbeschäftigung ist das Verfassen von Korrekturvermerken, seine optimierte Lebensführung und sein Job als Lebensberater. In dieser Funktion besucht er Menschen zuhause, die noch nicht wissen, welcher Tätigkeit sie in ihrem Leben nachgehen sollen, vom Lebensberater erhalten diese Menschen einen optimierten Vorschlag über ihre berufliche Zukunft. Oder eben nicht, denn auch das Nichtstun ist eine Option. Für seine Vermittlungen erhält Samson Punkte, und seine Beförderung steht schon in Aussicht.

Doch er hat nicht damit gerechnet, dass er auf Martina trifft. Auf unerwartete Weise krempelt diese Frau sein Leben einmal komplett um, und er muss erkennen, dass das System doch so seine Ecken und Kanten hat.

Rezension

Ein außerordentlich beachtenswerter Roman, bei dem man sich gelegentlich selbst dabei erwischt, wie man das System der völligen Überwachung und Durchoptimierung des Lebens manchmal eigentlich gar nicht so schlecht findet. Die Geschichte ist lebendig erzählt, die Charaktere haben Tiefe - und wenn nicht, dann ist das sogar so gewollt. Man lebt und leidet mit dem Protagonisten, amüsiert sich über seine kuriosen Gedanken und Handlungsweisen und verschlingt das Buch in einem Rutsch.

Ich werde Theresa Hannig als Autorin auch weiterhin verfolgen, denn "Die Optimierer" macht ganz klar Lust auf mehr. Den Roman kann ich ohne weiteres wärmstens empfehlen und vergebe stolze 6 Chakren. Gratulation.

[zhu]

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Kommentare

  1. Servus, die Autorin kenne ich leider überhaupt nicht. Aber es ist immer interessant neues zu entdecken. Ich lese wirklich gerne und bin ja eh gerade auf der Suche nach einem neuen Roman. Liebe Grüße, Claudia

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    1. Wenn das dein Genre ist, kann ich ihn nur empfehlen.

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  2. klingt nach einem durchaus spannenden Roman, wobei er rein thematisch nicht so ganz in mein Beuteschema passt, weil ich mehr für fantastische Literatur und Bellestristik zu haben bin ;)

    liebste Grüße auch,
    ❤ Tina von liebewasist.com

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  3. Hallo :)
    endlich mal ein cooles Buch mit wirklichem Sinn :) da muss ich mich umsehen, wo ich das her bekomme!

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    1. Hier, unter der Rezension gibt es doch eine Verlinkung, wo du es direkt kaufen kannst. 🤗

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  4. Klingt spannend. Vielen Dank fuer den ausfuehrlichen Beitrag. Mach bitte gern so weiter.

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