"Sehr gerne, Mama, du Arschbombe" (Patricia Cammarata)
Sehr gerne, Mama, du Arschbombe
Tiefenentspannt durch die Kinderjahre (Patricia Cammarata)
Bastelmuttihölle,
Erledigungen, die vier Stunden mit Kind statt eine Stunde ohne
dauern, die Fensterbank voller Raupenkacke und das Wort "Arschbombe"
100-mal am Tag - das Leben mit Kindern kann ganz schön anstrengend
oder nervig sein. Wie man trotz allem den Humor nicht verliert und
eine entspannte Haltung im Leben mit Kindern behält, verrät
Patricia Cammarata warmherzig mit viel Selbstironie in diesem Buch.
Mit
lustigen Buchtiteln oder Covern kriegt man mich ja meistens, so auch
in diesem Fall. Ich bin mir gar nicht mehr sicher, wie ich auf dieses
Buch aufmerksam geworden bin, ich glaube aber es war ein
Buchvorschlag in irgendeiner Zeitung. Das spielt jedoch für die
Rezension absolut keine Rolle. In welches Genre passt denn „Sehr
gerne, Mama, du Arschbombe“? Also ein Erziehungsratgeber ist es
wahrlich nicht, wenn auch hin und wieder in der ein oder anderen
Geschichte solche Elemente auftauchen. Ich meine aber dass es von der
Autorin gar nicht beabsichtigt wurde. Viel mehr ist das Buch eine
unterhaltsame Sammlung von kurzen Episoden aus dem Alltag der Autorin
und ihren drei Kindern. Ihr Mann wird hier und da auch mal erwähnt
und spielt eher eine Nebenrolle obwohl fester Bestandteil der
Familie. Hier geht es aber ausschließlich um die Alltagsproblemchen
von Mama und drei Kinder. Unterteilt ist das Buch in zahlreichen
Kurzgeschichten. Die wiederum sind nochmals unterteilt in 9
Hauptthemen – Familienalltag ist ein bisschen anders als man denkt,
Mit Kindern lernt man, sich bei 120dB u entspannen, Elternleiden:
Dass Säuglinge viel schreien, okay – aber DAVOR hat uns niemand
gewarnt....etc.. Jedes Hauptthema beinhaltet darunter ca. 8 dazu
passende Geschichten.
Die
Kapitel sind recht witzig geschrieben und in zahlreichen Situationen
erkennt man sich auch selbst wieder. Kinder sind in einer gewissen
Altersphase wohl doch hin und wieder alle gleich. An machen Stellen
hab ich Tränen gelacht, wiederum andere Erzählungen brachten grade
mal ein müdes Lächeln zustande, wenn überhaupt. Ich kann mich
nicht so recht mit der Erzählweise der Autorin anfreunden. An so
machen Stellen gibt es viel zu viel Palaver um endlich mal auf den
Punkt zu kommen, der dann irgendwie doch nicht wirklich kommt und man
sich am Ende fragt..Ja und nun? Dann folgt ein ratloses
Schulterzucken und man widmet sich der nächsten Geschichte die aber
wieder irre witzig sein kann. Also ein sehr durchwachsenen
Geschichtenbuch. Vieles erschien mir sogar übertrieben überspitzt.
Ich meine die Autorin feiert ihr Ego an so manchen Stellen einfach
nur selbst. Soll sie auch, denn ein gesundes Ego ist auch wichtig,
nicht wahr? Trotzdem habe ich ihr Buch gern gelesen und empfehle es
auch uneingeschränkt weiter. Mit dem Rat es nicht in einem
Durchzulesen, sonst wird das tatsächlich langweilig und auch
anstrengend. Nach zwei bis drei Kapitel kann man es ruhig wieder
beiseite legen und zu einem späteren Zeitpunkt fortfahren.
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