"Wer ist Mr Satoshi?" (Jonathan Lee)






Wer ist Mr Satoshi? (Jonathan Lee)



Inhalt

Robert Fossik ist ein freiberuflicher Fotograf anfang 40 und lebt in England. Aufgrund eines tragisches Unfalls in Griechenland vor ein paar wenigen Jahren, kämpft er seit dem mit Angst und Panikattacken und Depressionen. Seine Psyche hält ihn so dermaßen im Griff, dass er kaum noch seine Wohnung verlässt und auch nicht mehr als Fotograf tätig ist. Tabletten sind seine ständigen Begleiter. Seine Mutter, die unter Demenz leidet, lebt in einem Seniorenstift. Eines Tages als er sie besucht, kramt sie ein kleines Päckchen hervor und sagt ihrem Sohn das der Inhalt für Mr Satoshi sei, aber die Adresse in Japan nicht mehr stimmt. Kurze Zeit später stirbt sie. Als Robert die Wohnung seiner Mutter ausräumt, stößt er auf einige Briefe des ominösen Mr Satoshi. Das Päckchen und dessen Inhalt versucht er so gut es geht zu ignorieren. Doch lässt es ihm natürlich keine Ruhe. Auch nicht als eine Freundin seiner Mutter auftaucht und ihm mehr oder weniger ins Gewissen redet. Nur ein paar Bruchstücke erfährt er über den Mann, der heute auch schon mindestens 80 Jahre alt sein muss. Er beschließt sein Gewissen zu beruhigen und das Päckchen einfach einem Kurier zu übergeben, der es zu der Adresse bringen soll die angeblich nicht mehr stimmt. 

Robert bringt es kurz vor dem Erscheinen des Kuriers doch nicht über das Herz und behält den Nachlass seiner Mutter. Doch nun ist guter Rat teuer. Selbst nach Japan kann er unmöglich fliegen. Kurz darauf besucht ihn sein langjähriger Freund besucht, der Robert ein Top Job Angebot unterbreitet. Eine Fotoreihe für ein Buch. Das ganze in Japan. Ehe Robert sich versieht, sitzt er im Flieger. Der Flug ist die wahre Hölle und auch in Japan sind die ersten Tage eine reine Qual für den Fotografen. Um Bilder zu machen oder Mr Satoshi zu finden hat er keine freien Gedanken. Nur mit seinen Tabletten hält er sich ein wenig über Wasser. In einem Café lernt er die quirlige Chiyoko kennen. Sie ist eine Studentin und kann sehr gut englisch. Mit ihr zusammen kommt er seinem Vorhaben nun Schritt für Schritt näher. Nun beginnt die Recherche und Suche nach Mr Satoshi. In der ganzen Zeit hat er den Inhalt des Päckchens nicht geöffnet und ist im unklaren was er Mr Satoshi, sofern er ihn findet, überhaupt von seiner Demenzerkrankten Mutter überreichen wird.

Meinung

Wieder ein Buch welches ich kaum aus den Händen legen konnte. Der anspruchsvolle Schreibstil des Autors ist ausschmückend und fesselnd. Er beschreibt Handlungen, Umgebungen oder Emotionen so fantasievoll und realistisch das man manchmal denken könnte selbst an Ort und Stelle zu sein oder die Protagonisten selbst zu kennen. Das hat mir sehr gefallen. Roberts Panikattacken konnte ich mehr als gut nachvollziehen, erst Recht als die Aufklärung im Buch erscheint und man als Leser erfährt was in Griechenland passierte. Sofort baut man eine emotionale Bindung zu ihm auf. Auch zu der später dazu kommenden Chiyoko. Zuerst erscheint sie quirlig, voller Leben und sorglos in den Tag lebend. Aber auch sie hat eine mehr oder weniger schwere Last zu tragen. Wobei Last, vielleicht das falsche Wort dafür ist, doch es ist ein Lebensumstand der sie nicht so frei sein lassen kann, wie sie es vielleicht gern wäre. Die geschichtlichen Hintergründe um Mr Satoshi klären unter anderem die Verbindung zu der Mutter und das Buch bekommt einen leichten und zarten biographischen Charakter. Das ist Handlungsbezogen auch wirklich wichtig.

Das Ende hingegen hat mir weniger gefallen. Ich mag kein Ende, bei dem man sich den weiteren Verlauf selbst zusammen fantasieren muss. Natürlich hat das Buch einen Abschluss, jede Figur auf seine eigene Art und Weise, aber dennoch ist mir das ganze zu offen gelassen. Nicht für eine zweiten Teil, den vermute ich wirklich nicht, aber für mich bleiben einige Fragen zurück. Der gesamte Stil soll einem gewissen Haruki Murakami ähneln. Der Autor sagt mir bisher so rein gar nichts, aber wenn das wirklich so stimmen sollte, werde ich mir wohl bald ein paar neue Bücher anschaffen. Ich habe nach Mr Satoshi wirklich große Lust bekommen Bücher mit Handlung in und um Japan zu lesen.

Trotz dem Ende hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich empfehle es gern weiter. Und keine Sorge, es ist trotz Robert und Chiyoko, keine kitschige Liebesgeschichte. 
Oder vielleicht doch?  

[seven]

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